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Die Chavin- Kultur, die wir hauptsächlich durch ihre Steinhauerarbeiten kennen, gehört zur Entwicklungsepoche des vorkolumbischen Peru.
Eine Wand unter vorspringenden Felsen in Pizacoma, Departement Puno, ist mit Malereien geschmückt, die eine Vicuña-Jagdszene darstellen und etwa 10‘000 Jahre alt sein soll.
Merkmal der Chavin-Religion ist ein Kult zu Ehren des Kondors. Die sehr schematische Darstellung dieses Riesengeiers findet sich auch auf Steinplatten, die den Tempel der Chavin-Fundstätte in der Kordillere schmücken.
Im unterirdischen Chavin-Tempel haben die Archäologen Steinplatten mit den Umrissen des Pumas entdeckt, eines Gottes, der während der ganzen vorkolumbischen Epoche verehrt und gefürchtet war.
Die Felsmalereien von Pizacoma weisen unter anderem geometrische Zeichen auf, deren genaue Bedeutung noch unklar ist.
Eine Chavin-Tonfigur in der Form einer Fledermaus. (Sammlung W. Pelloni, Lima.)
Relief aus getrocknetem Lehm (adobe) der Huaca Esmeralda in der Nähe der Stadt Trujillo.
Die «Kanne des Abschiedstrunkes», ursprünglich von Chavin-Handwerkern geschaffen, wurde in Südamerika noch bis zur Ankunft der Spanier benützt. Das Gefäss ist mit der Gravur eines stark stilisierten Kondors geschmückt. (Sammlung W. Pelloni, Lima.)
Die Nazca-Kultur, die sich zu Beginn unserer Zeitrechnung im Süden Perus entwickelte, hat den Archäologen zahlreiche, mit farbigen Zeichnungen bedeckte Töpfereien von aussergewöhnlicher Qualität hinterlassen. (Sammlung W. Pelloni, Lima.)
Den Mochica- Töpfern verdanken wir eine grosse Zahl Porträtgefässe von packendem Realismus. (Sammlung W. Pelloni, Lima.)
Die Paracas-Weber, die vor mehr als 2000 Jahren an der peruanischen Südküste lebten, stellten eigenartig schöne, mit symbolischen Mustern bedeckte Stoffe her. (Museo antropológico, Lima.)
Die vorkolumbischen Völker bearbeiteten viel Gold, das bei ihnen einen symbolischen Wert hatte. Sie stellten daraus Ritualgegenständ her, wie dieses Opfermesser oder Tumi. Privatsammlung
Unter den Nazca-Wüstenzeichnungen erkennen wir eine gewaltige Spinne. Die Bedeutung dieser phantastischen Figuren ist noch ungeklärt; die einen Archäologen bringen sie in einen Zusammenhang mit der Astronomie der alten Völker, andere halten sie für eigentliche Kultstätten.
In der Wüste an der Südküste erkennt man aus der Luft seltsame Zeichnungen von gigantischen Ausmassen, die den Nazca zugeschrieben werden. Eine stellt einen riesigen Kondor dar. Die hellen Linien erzielte man dadurch, dass man die dünne braune, eisenoxydreiche Erdschicht von der gelblichsandigen Unterlage abhob und neben den so freigelegten schmalen Gräben aufschichtete.
Am Abhang des Sandhügels, der sich hinter der Bucht von Paracas erhebt, bemerkt man ein seltsames Gebilde, dem die Archäologen den Namen «Kandelaber» (Kerzenleuchter) gegeben haben.
Wandmalereien von Mazo Cruz, 4500 m ü. M. (Departement Puno, Peru). Welcher Champollion wird die 7000 bis 10 000 Jahre alten Wandfresken des «beschriebenen Steins» in den heiligen Höhlen von Kelkatani je deuten können? Die Tänze der mit einem Federkranz geschmückten Jäger wurden mit roter Ockerfarbe auf eine Granitfläche von 26 auf 6 m gemalt und zeugen von einer geheimnisvollen Hochland-Zivilisation.
Wie ein «Jerusalem» der Anden erhebt sich in der Cordillera Blanca auf 3200 m die archäologische Stätte von Chavín de Huantar. Hier wurden seltsame gravierte Stelen ausgegraben. Diese Stele zeigt einen Hohenpriester-Gott eines magisch-religiösen Kultes, unter dessen Einfluß das ganze alte Peru um 2000 v. Chr. stand. Die Figur trägt ein Zepter, Haare und Gürtel sind aus Schlangen. Die meisten dieser eigenartigen Darstellungen von Chavín haben auch Flügel; Reißzähne, Katzenkrallen oder Raubvogelklauen sind charakteristische Merkmale. (Höhe der Stele: 78 cm, Breite 70 cm.)
Bunter Grab-manto einer der 429 fürstlichen Mumien von Paracas-Necrópolis aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Aus der unvergleichlichen Textilkunst der Weber- und Stickerinnen geht überdeutlich hervor, wie tief verwurzelt der Kult der Kopftrophäen und Schrumpfköpfe war, die als Brustharnisch und Anhänger getragen wurden. (Museo Nacional de Antropología y Arqueología, Lima, Peru)
Der «mäanderförmige», ein Kilometer lange Kanal von Cumbe Mayo wurde in der Vor-Inka-Zeit in den bloßen Stein gehauen, um die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers zu verringern. Tunnels, symbolische Inschriften, Sitzplätze und Opfertische vervollkommnen dieses Kunstwerk der Wasserführung, das auf einer Höhe von 3700 m das Wasser des pazifischen Abhangs gegen die Sierra von Cajamarca umleitete.
Die geplünderten Gräber der Nazcas in Südperu (3. bis 8. Jahrhundert) haben Tausende von mehrfarbigen figürlichen oder abstrakten huacos geliefert, welche eine richtige «Bilder-Enzyklopädie» ergeben. Der feine Ton, die vollendeten Formen und die hervorgehobene Stilisierung des Musters machen die Keramik von Nazca zu einer unnachahmbaren Kunst, die den Toten und Göttern Ehre erweist. (Privatsammlung, Lima, Peru)
Mehr als 100 000 aus dem Sande Nordperus ausgegrabene huacos mit Bügelhenkeln beschreiben auf realistische und lebendige Weise das tägliche Leben der Mochicas vor 2000 Jahren. Dieser kniende Krieger trägt einen mit Baumwolle gepolsterten und mit Spiralen verzierten Helm, große Goldscheiben in den Ohrläppchen und einen Schild am Handgelenk. (Privatsammlung, Lima, Peru)
Den Mochicas folgte das mächtige Reich der Chimú, deren Glanz und Reichtum vor etwa 1000 Jahren weit herum bekannt war. Kleinode wie diese goldene Grabmaske (22 Karat) mit 14 Smaragdtränen wurden in den Ruinen der riesigen Lehmziegel-Pyramiden gefunden. (Museo de Oro del Peru, Miguel Mujica Gallo, Lima)
Auf dem bolivianischen Hochplateau hütet der legendäre Schöpfer-Gott Kon Tiki Viracocha wie eine «Sphinx» die Geheimnisse einer versunkenen Welt. In der Maske eines strahlenumrahmten Pumas ziert er das berühmte Sonnentor von Tiahuanaco, welches aus einem einzigen, fast 3 m hohen und 4 m breiten Andesitblock besteht, der fast 10 Tonnen schwer ist.
Auf dem Höhepunkt der Tiahuanaco-Kultur (8. - 12.Jahrhundert) breitete sich deren Einfluß längs der ganzen peruanischen Küste aus. Die Ikonographie und die stufenförmigen Fransenmuster dieses tiahuanacoiden, aus Wolle und Baumwolle gewobenen Stoffes (115 x 58 cm) von Campanario (Huarmey) erinnern an die seltsamen kleinen Männer mit Flügeln und Kondorschnäbeln auf dem Türsturz des Sonnentors. (Museo Yoshitaro Amano, Lima, Peru)