Beschreibung

Wirklich durchquert man die Sahara wie einen Ozean. Es geht dabei geradezu um «Hochseeschiffahrt». Die unendlich scheinenden, von einem ständigen Wind gekräuselten Sandflächen so gut wie die öden steinigen Hochebenen bieten keinen auch nur halbwegs sicheren Anhaltspunkt für die Orientierung. Nach Kompass und Karte muss man sich also richten. Übrigens erwartet den Reisenden in dieser fast vollkommenen Wüste, wo die spärlichen Brunnen nur wenig und nicht immer trinkbares Wasser liefern, eine Überraschung; an unzähligen Orten erblickt er, am Boden verstreut, Zeugen intensiven Wasserlebens: Knochen von Flusspferden oder Krokodilen, Gräten riesiger Fische, Muschelschalen. Und wenn es weiterer Beweise bedürfte, müsste man über die Bedeutung der gigantischen Ablagerungen von Diatomeen nachdenken, wie sie sich im Djourab des Tschad finden, die aus den mikroskopisch kleinen, siliziumhaltigen Skeletten winzigster Lebewesen bestehen, die in großen, vor zwei- bis dreitausend Jahren gänzlich ausgetrockneten, vier- bis fünftausend Jahre früher aber noch tiefen Seen gelebt hatten. - Tschad - 1967

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